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3 Ring Circus
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BEWERTUNG |
06.08.2024 von 2-PL4Y3R5Wann bist Du das letzte Mal im Zirkus gewesen? Zirkus ist ja etwas in die Kritik geraten. Wir erinnern uns noch als wir im Kindesalter nicht wirklich über das Wohlergehen der Tiere nachgedacht hatten, während wir auf der Tribüne saßen. Es hat einfach nur Spaß gemacht und war ein riesiges Spektakel. Jetzt gibt es 3 Ring Circus als Brettspiel und wir dürfen das Thema wieder völlig sorgenfrei genießen, echte Tiere gibt es hier ja nicht. Taucht ein, übernehmt die Leitung eines kleinen 3 Ring Circus und bereist mit eurem Zirkuswagen den Nordosten der USA im späten 19 Jahrhundert!
Das Material und die Vorbereitung
Auf dem Spielplan haben auch verschiedene Kartendecks und -auslagen Platz. Wertungskarten mit Popcorn auf der Rückseite müssen zunächst sortiert werden: die Karten für Regionen, die nicht am Spiel teilnehmen, werden entfernt. Dann wird der Stapel oben links auf den Spielplan gelegt. Wertungskarten geben am Spielende Punkte, sollte man sie bis dahin ausgespielt haben und die entsprechenden Bedingungen erfüllen. So gibt eine Wertungskarte z.B. extra Siegpunkte, wenn Du eine bestimmte Anzahl an Vorführungen in der Region Chicago (gelb) gemacht hast.
Das Spielziel
Als Leiter eures 3 Ring Circus möchtet ihr der berühmteste Zirkus im Nordosten der USA werden. Dabei ist es wichtig gut herumzukommen und viele Vorführungen zu machen, aber natürlich auch das Arsenal an Artisten aufzustocken. Ruhmespunkte sind die Siegpunkte in 3 Ring Circus und die gibt es am Spielende durch geschicktes Tableau Building mit Ticketkarten und Wertungskarten, sowie während dem Spielverlauf bei Vorführungen in Metropolen und durch Mehrheiten Wertungen in den einzelnen Regionen. Am Ende gewinnt wer den meisten Ruhm gesammelt hat.
Der Spielablauf
3 Ring Circus wird über mehrere Runden gespielt, in denen Spieler abwechselnd im Uhrzeigersinn am Zug sind. Startspieler ist derjenige, wer zuletzt eine Zirkusvorstellung besucht hat. Während des ersten Zuges stellt jeder Spieler seinen Zirkuswagen in eine freie Metropole, sodass nach der ersten Spielrunde alle Metropolen besetzt sind (eine mit dem Barnum-Wagen, die übrigen mit den Zirkuswagen der Spieler). Danach muss jeder Spieler einen Artisten von seiner Hand auf sein Tableau spielen. Dabei kann der Artist in die erste, zweite oder dritte Zeile gespielt werden, aber immer ganz links.
Ab der zweiten Spielrunde hat jeder Spieler immer die Wahl aus zwei Aktionen: Artisten Einstellen oder eine Vorführung geben. Während durch „Artisten Einstellen“ ein Artist von der Hand aufs Zirkus-Tableau gespielt wird, indem die Kosten via Geldkarten bezahlt werden, bewegt man mit „eine Vorführung geben“ seinen Zirkus-Wagen auf dem Spielfeld und platziert dann ein Zirkuszelt am gewünschten Ort. Dafür gibt es dann einige Boni, abhängig vom Ort, wie neue Karten oder Ruhmespunkte. Im Folgenden werden die beiden Aktionen etwas genauer betrachtet.
Artisten Einstellen ist sehr schnell abgehandelt. Der Zug dauert keine fünf Sekunden, super angenehm für den Spielfluss. Beim Ausspielen eines Artisten gibt es dennoch einiges zu beachten. Zum einen sind da die Artisten selbst, zum anderen ist aber auch ihre Position auf dem Zirkus-Tableau relevant.
Was bringen die Artisten-Karten jetzt eigentlich? Sie haben mehrere Funktionen, was das Tableau-Building einen angenehmen Anspruch verleiht. So gibt es Symbole oben rechts. Ticketkarten geben hier direkt Ruhmespunkte, je höherwertiger, desto mehr. Geldkarten zeigen unterschiedliche Symbole, z.B. einen Tierkopf, einen Zauberstab oder ein Clown-Symbol. Jede Großstadt zeigt auch eines dieser Symbole auf dem Großstadt-Plättchen. Thematisch bevorzugt jede Großstadt andere Artisten. Vorführungen mit den passenden Artisten in der jeweiligen Großstadt geben extra Podeste und schalten damit höhere Boni frei.
Am unteren Rand der Karten sind weitere Symbole abgebildet. Auch hier unterscheiden sich Geldkarten von Ticketkarten. Ticketkarten geben meist Siegpunkte, wenn bestimmte andere Ticketkarten auf dem Zirkustableau liegen. Oben links zeigen die Ticketkarten zum einen ihren Wert; dieser Wert ist aber auch farbig hinterlegt, was die Art der Karte beschreiben soll. Tiere sind orange, Akrobaten lila und besondere Künstler blau hinterlegt. Der untere Bereich einer Karte kann zum Beispiel zeigen, dass es drei Ruhmespunkte für beliebige Tierkarten irgendwo rechts der Karte innerhalb derselben Reihe gibt. Symbolisch ist das durch „3 Popcorn x orange hinterlegtem Fragezeichen mit Pfeil nach rechts“ dargestellt. Wenn kein Pfeil angegeben ist, dann kann die entsprechende Karte in einer beliebigen Reihe liegen. Manchmal sind auch Karten mit bestimmten Werten gefragt, dann ist das Fragezeichen durch den Zahlenwert ersetzt. Geldkarten geben auch im unteren Bereich keine Siegpunkte, aber dafür zum Beispiel Symbole wie Podeste, Geldscheine oder Lokomotiven, um die Aktion „eine Vorführung geben“ zu verstärken. Eine einzelne Geldkarte kann auch mehrere Podeste generieren, abhängig von der Anzahl bestimmter Karten, die rechts von ihr liegt, ähnlich wie die Ticketkarten zusätzliche Siegpunkte generieren können.
In Phase 1 (Reisen) wird zunächst der eigene Zirkus-Wagen auf dem Spielbrett bewegt. Dabei ist die maximale Anzahl der Schritte abhängig von der Anzahl an sichtbaren Lokomotiven auf dem eigenen Zirkus-Tableau. Zu Beginn des Spiels sind das sechs, aber wenn am Ende alle Kartenplätze belegt sind, wird nur eine Lokomotive übrigbleiben, es sei denn man hat Karten mit Lokomotiven gespielt. Es gibt einige wichtige Bewegungsregeln. Prinzipiell gibt es keine vorgegebene Richtung und man kann sich frei zwischen Kleinstädten, Großstädten und Metropolen über vorgezeichnete Wege bewegen. Hat eine Kleinstadt bereits ein Zirkuszelt, so wird diese nicht mitgezählt, also übersprungen. Wenn auf einer Großstadt oder Metropole bereits ein Zirkus-Wagen steht (von einem Mitspieler oder der Barnum-Wagen), so darf diese ebenfalls übersprungen werden, muss aber nicht.
In Phase 2 (Vorführung geben) wird dann am Ort des Zirkus-Wagens eine Vorführung gegeben. Was genau dabei zutun ist und welche Belohnungen es gibt, ist abhängig davon, ob man sich in einer Kleinstadt, einer Großstadt oder einer Metropole befindet. In jedem Fall bekommt man zunächst Geldkarten vom Deck auf die Hand, und zwar entsprechend der Anzahl an sichtbaren Geldscheinen auf dem eigenen Zirkus-Tableau. Zu Beginn des Spiels also eine Karte.
Was ebenso für alle Orte gilt, an denen eine Vorführung gemacht wird: An jedem Ort darf jeder Spieler nur einmal eine Vorführung geben. Außerdem darf man bei jeder Vorführung eine 5er Geldkarte spielen und ihren Soforteffekt ausführen. Dieser Effekt kann zum Beispiel extra Lokomotiven zur Verfügung stellen, um das Reisen zu verstärken, oder extra Geldscheine, um mehr Geldkarten ziehen zu dürfen.
Eine Vorführung in einer Kleinstadt bringt zusätzliche Geldkarten auf die Hand, es wird also Einkommen generiert. Es gibt eine Geldkarte für die Kleinstadt selbst plus eine weitere Geldkarte für jede benachbarte Kleinstadt, in der noch kein Zirkuszelt steht (und die Geldkarten entsprechend der sichtbaren Symbole auf dem Zirkus-Tableau kommen natürlich noch hinzu, siehe oben). Zu Beginn des Spiels gibt es Kleinstädte, die so vier zusätzliche Geldkarten generieren, das nimmt aber schnell ab! Außerdem hat jede Kleinstadt nur Platz für ein Zirkuszelt, sodass nur ein einziger Spieler im gesamten Spielverlauf dort eine Vorführung geben kann.
Eine Vorführung in einer Metropole dient ausschließlich dazu Ruhmespunkte zu generieren. Metropolen wünschen sich einen bestimmten Artisten, der auf jeden Fall auf dem Zirkus-Tableau vorhanden sein muss, um die Vorführung machen zu können. Zusätzliche Ruhmespunkte gibt es, wenn ganz bestimmte Artisten irgendwo links und/oder rechts von dem Pflicht-Artisten liegen. All das ist auf der Metropolen-Karte abgebildet. Je nachdem wie gut man diese Abfolge in einer der Reihen auf seinem Zirkus-Tableau erfüllt, gibt es zwischen sechs und 15 Ruhmespunkte. Kern des Tableau-Buildings ist es also auch die Wünsche von drei oder sogar mehr Metropolen zu erfüllen, um bei den Vorführungen dort richtig viel Ruhm zu kassieren. Drei bzw. ein extra Ruhm gibt es, wenn man als erster oder zweiter Spieler seine Vorführung in der entsprechenden Metropole aufführt. Das Timing ist aber auch aus anderen Gründen relevant, denn man kann nicht erst sein Tableau vervollständigen und danach alle Metropolen anfahren – das Spiel ist schneller vorbei als man denkt.
Nach der Vorführungsphase darf die Phase 3 (den Barnum-Wagen bewegen) nicht vergessen werden. Das geschieht schnell und macht das Spiel „kaputt“, weil der Barnum Wagen das Spielende auslöst. Der Barnum Wagen bewegt sich nun ein Schritt gegen den Uhrzeigersinn entlang der äußeren Route des Spielplans. Dabei werden alle Kleinstädte mit Zirkus-Zelten übersprungen, weshalb der Barnum Wagen im späteren Spielverlauf viel schneller vorankommen wird.
Am Zugende muss man auf 10 Handkarten abwerfen. Dazu zählen alle Karten, inklusive Wertungskarten. Außerdem wird die Ticketkarten-Auslage aufgefüllt. Dann ist der nächste Spieler am Zug. Ist der Barnum-Wagen in der Metropole angekommen, von der er gestartet ist, endet das Spiel nach der finalen Mehrheiten-Wertung. Dann werden Punkte vom Tableau-Building addiert und der Sieger ermittelt.
Spielmaterial
61 Holzteile:
105 Karten:
Solomodus:
Cover & Bilder © Cover: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
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3 Ring Circus kommt in einer angenehm kleinen Verpackung, die vollgepackt mit hochwertigem Spielmaterial ist. Besonders die bunten Zirkuszelte aus Holz sind optisch und haptisch eine richtig coole Sache. Widmen wir uns zunächst dem Spielaufbau, der wirklich schnell geschehen ist. Als erstes wird der
Jede Region hat genau eine Metropole, zwei Großstädte und sechs Kleinstädte, zwischen denen sich die Spieler mit ihren Zirkuswägen entlang verzweigter Wege hin- und herbewegen können. Auf jede Großstadt wird ein zufälliges Großstadt-Plättchen (mit einer zufälligen Seite nach oben) platziert; jede Metropole bekommt eine zufällige Metropolen-Karte zugeordnet. Diese zeigen jeweils an wofür es Extra-Boni gibt, wenn man in der entsprechenden Großstadt oder Metropole mit seinem Zirkuswagen eine Vorführung macht. Zuletzt wird der Barnum Wagen auf eine vorgegebene Metropole des Spielplans gestellt. Dieser bewegt sich im Spielverlauf einmal entlang der äußeren Wege der Landkarte im Kreis und bestimmt auch das Spielende. Im Spiel zu zweit müssen noch Zelte von einem Dummy Spieler in Metropolen und Kleinstädten platziert werden, welche bei Mehrheiten-Wertungen berücksichtigt werden.
Neben den Wertungskarten werden die
Nun nimmt sich jeder Spieler eines der
Schauen wir uns erstmal das Zirkus-Tableau an: Dieses hat Platz für 15 Artisten, jeweils 5 Artisten in drei Reihen (sowie drei Wertungskarten linksseitig der Podest-Leiste). Auf den freien Kartenplätzen sind verschiedene Symbole abgebildet. Die viereckigen Symbole zeigen Boni, die es beim Abdecken des Feldes mit einer Karte gibt. Es gibt zwei Boni auf dem Tableau, über die man jeweils eine weitere Wertungskarte ziehen kann. Jeweils eine Position erlaubt das Spielen eines zusätzlichen Artisten, das Ziehen einer Geldkarte, das Ziehen einer Ticketkarte und das einmalige Tauschen zweier bereits gespielter Artisten. Das Abdecken der jeweils letzten Kartenplätze der drei Kartenreihen gibt direkt Ruhmespunkte. Außerdem gibt es Boni für jede Spalte, die jeweils voll mit drei Artisten besetzt ist. Für die ersten drei Spalten darf man jeweils eine Wertungskarte spielen. Für die letzten beiden Spalten gibt es Ruhmespunkte. Die Symbole am oberen Rand eines freien Kartenplatzes sind Aktionssymbole (Lokomotive, Geld, Podest), die für die Vorführungen relevant sind. Jedes Symbol verstärkt die Aktion „eine Vorführung geben“. Deckt man diese Aktionssymbole mit Karten ab, bedeutet dies also erstmal einen Nachteil im späteren Spielverlauf. Mehr dazu, wenn es weiter unten um die Aktion „eine Vorführung geben“ geht.
Was muss man genau tun, um einen Artisten auf sein Zirkus-Tableau zu spielen? Die Zahl oben links auf einer Artisten Karte gibt immer die Kosten an, um sie ausspielen zu dürfen. Artisten auf Geldkarten kosten ein bis vier Geld. Artisten auf Ticketkarten kosten sechs bis 16 Geld. Um die Kosten zu bezahlen, müssen Geldkarten mit dem entsprechenden Wert auf den allgemeinen Abwurfstapel abgeworfen werden. Ticketkarten können nie zum Bezahlen verwendet werden. Eine 16er Ticketkarte auszuspielen, kostet zum Beispiel vier 4er Geldkarten. Überbezahlen geht auch, es gibt aber kein Wechselgeld! Man darf sich frei entscheiden in welche Reihe man die Karte platziert. Wobei die Karten innerhalb einer Reihe immer in der Reihenfolge ihres Wertes platziert werden müssen. Bereits ausliegende Karten werden entsprechend verschoben. Und falls euch die Kosten fürs Ausspielen sehr hoch vorkommen: Ihr zahlt immer nur die Differenz der Kartenwerte der gerade ausgespielten Karte zur bereits ausgespielten Karte mit dem höchsten Wert innerhalb derselben Kartenreihe. Hat die höchste Karte in einer Reihe den Wert „8“ und Du möchtest eine Karte mit dem Wert „10“ in dieselbe Reihe spielen, kostet sie noch 2 Geld. Spielt ihr eine 16er Karte in eine Reihe, sind demnach alle weiteren Karten, die in diese Reihe gespielt werden, kostenlos.
Schauen wir uns nun die zweite, etwas komplexere Aktion an:
Eine
Immer wenn der Barnum-Wagen eine Metropole erreicht, findet eine 




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