NussFieber
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BEWERTUNG |
06.11.2025 von Born2bewildWas Keanu Reeves für die Filmwelt ist, sind Eichhörnchen - Bayrisch Oachkatzal - für die Natur. Es gibt keine negativen Schlagzeilen zu den kleinen Pelzträgern. Sie sind einfach da, sammeln Nüsse und dann sind sie wieder weg… klingt eigentlich nach einem sehr entspannten Leben, wäre da nicht der Fuchs. Um diese Paarung dreht sich das Spiel NussFieber. Wir spielen den Fuchs, der die Eichhörnchen verjagt, sammeln Nüsse und irgendwie spielen wir auch die Eichhörnchen. Ob uns das Spiel überzeugen konnte, oder wir es lieber mitsamt der Nüsse vergraben haben, erfahrt Ihr in unserem Review…
Passend zur naturnahen Thematik hätte man NussFieber vielleicht etwas nachhaltiger verpacken können. Das Spielmaterial an sich ist hauptsächlich aus Holz und Karton, lediglich der Würfel aus Kunststoff. Allerdings sind sowohl die Holzfiguren, als auch die Karten in Kunststoff verpackt. Immerhin sind die Figuren in Zipp-Beuteln untergebracht, die wiederverwendet werden können. Mit dabei sind vier Stanzbögen, aus denen Ihr die Waldfelder und den Fuchskompass befreien müsst. Die Karten sind in Folie eingeschweißt. Insgesamt ist die Gestaltung sehr gut gelungen und thematisch passend. Interessant sind aber auch die Eichhörnchen-Figuren, die pro Farbe unterschiedlich aussehen. So könnte man fast meinen, dass Spiel wäre für Farbenblinde geeignet, wären da nicht die Kobel, diese sind nämlich wiederum, abgesehen von der Farbe, identisch. Die Eichhörnchen sind niedlich und der Fuchs passt auch sehr gut ins Konzept. Er ist auch die einzige Figur, die noch mit Details bemalt ist.
Für den Spielaufbau verteilt Ihr die Waldfelder zufällig in der Tischmitte, sodass Ihr ein sechseckiges Spielfeld erhaltet. Die Nuss-Karten legt Ihr offen und pro Sorte einen Stapel, bereit. Die Zielkarten werden gemischt und je drei verteilt. Von diesen sucht Ihr Euch jeweils zwei aus und legt die dritte wieder ab. Die Übrigen werden als Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt. Der Fuchskompass dient im Spielverlauf der Orientierung und sollte für alle sichtbar neben dem Spielfeld positioniert werden. Wichtig ist, dass er ab Spielbeginn nicht mehr gedreht werden darf (auch wenn es im Endeffekt Zufall ist, wo der Fuchs hinläuft). Nun darf die Person, die zuletzt Nüsse gegessen hat, damit beginnen Ihr erstes Eichhörnchen auf einem unbesetzten, grünen Startfeld zu platzieren. Anschließend nimmt sie sich zwei Nüsse in beliebiger Kombination, die links unten abgebildet sind. Darauf folgt die nächste Person im Uhrzeigersinn, bis zur letzten. Diese darf nun, nach demselben Prinzip, zwei Eichhörnchen platzieren. Dann folgt die nächste Person gegen den Uhrzeigersinn, bis Ihr wieder bei der Startspieler*in angekommen seid. Anschließend startet Ihr mit der wilden Nuss-und Eichhörnchenjagd.
Ziel des Spiels
Auch wenn die Nüsse nicht nur im Spieltitel allgegenwärtig sind, sind sie nicht Ziel des Spiels, sondern nur Mittel zum Zweck. Mit Ihnen rekrutiert Ihr Eichhörnchen, mit denen Ihr wiederum Reviere besetzt und Kobel baut. Letztere bringen Euch Siegpunkte, erstere nur, wenn Ihr passende Zielkarten habt. Denn am Spielende, sobald eine Eichhörnchenbande ihren vierten Kobel gebaut hat, wertet Ihr die Siegpunkte der Kobel und der Zielkarten, von denen Ihr die beiden aufgedruckten Gebiete mit Revieren verbunden habt. Am Ende gewinnt die Person, die am meisten Siegpunkte hat.
Die Anleitung
Zwölf Seiten umfasst die Anleitung zu NussFieber. Drei Seiten davon sind der Spielverlauf, zwei der Aufbau und zwei die Endwertung. Hinzu kommt ein Solomodus, der ebenfalls zwei Seiten in Anspruch nimmt. Neben den FAQ und der Spielübersicht bleibt nun noch eine Seite für Begriffserklärungen. Diese ist gut gemeint, aber unserer Meinung nach auch eine kleine Schwäche der Anleitung, denn teilweise sind die Begriffe ein wenig verwirrend am Anfang.
NussFieber ist ein kompetitives Spiel, das Ihr reihum nacheinander spielt. Dabei müsst Ihr immer den Fuchs bewegen und dürft anschließend eine der folgenden, optionalen Aktionen durchführen:
Die Fuchsbewegung ist die größte Zufallskomponente, denn Ihr würfelt mit dem Würfel und bewegt den Fuchs in die Richtung, die Euch der Fuchskompass vorgibt. Da der Fuchs der natürliche Feind der Eichhörnchen ist, fliehen diese im Anschluss von dem Feld, das er betreten hat. Dabei dürfen alle betroffenen Mitspielenden selbst entscheiden, auf welches der angrenzenden Felder die Eichhörnchen laufen. Die einzige Einschränkung ist das Feld, von dem der Fuchs kam, denn das wäre ja im Endeffekt so, als würde man ihm direkt in die Arme laufen. Außerdem gibt es noch den Froschteich, den die Eichhörnchen gar nicht betreten dürfen. Nachdem die Flucht der Eichhörnchen abgehandelt ist, darf die aktive Person Nüsse sammeln. Dies sind immer zwei Stück. Welche gesammelt werden dürfen, gibt das Feld des Fuchses vor.
Auch wenn das Ärgern des Fuchses am attraktivsten klingt, wird die am häufigsten verwendete Aktion des Spiels das Eichhörnchen rekrutieren sein. Dabei sucht Ihr Euch ein beliebiges Feld aus, auf dem Ihr Eichhörnchen haben wollt. Ausgeschlossen ist natürlich das Feld auf dem der Fuchs steht und Felder, auf denen rechts unten keine Nüsse abgebildet sind. Denn dort wird angezeigt, wieviel Euch die Rekrutierung kostet. Ihr bezahlt die Nüsse und stellt eines Eurer Eichhörnchen auf das entsprechende Feld.
Alternativ darf die aktive Eichhörnchenbande auch den Fuchs ärgern. Das geht, wenn Ihr auf mindestens einem zum Fuchs benachbarten Feld ein Eichhörnchen oder einen Kobel habt. Dann wandert der Fuchs auf dieses Feld und verjagt erst einmal alle dort befindlichen Eichhörnchen. Anschließend darf aber die aktive Person eine weitere der links unten auf diesem Feld abgebildeten Nüsse sammeln.
Seid Ihr der Meinung, Ihr braucht mehr Ziele im Eichhörnchenleben, so dürft Ihr mit der Aktion neues Ziel erkunden zwei Karten vom Zielstapel nehmen, eine aussuchen und die übrige wieder zurücklegen. Dabei solltet Ihr aber bedenken: erledigte Zielkarten bringen Euch Pluspunkte, unerfüllte wiederum Minuspunkte.
Wie man am Spielverlauf sieht, passiert vieles eher passiv durch die Fuchsbewegung. Hierzu kann auch das Bauen der Kobel gehören. Diese entstehen nämlich, sobald drei Eichhörnchen einer Farbe auf einem Feld stehen. Dabei ersetzt Ihr die drei Eichhörnchen durch einen Kobel-Spielstein. Der Bau eines Kobels führt wiederum zu einer Flucht der andersfarbigen Eichhörnchen. Später dürfen dann aber wieder alle Eichhörnchen auf dieses Feld gestellt und auch weitere Kobel gebaut werden. Doch wofür braucht Ihr die Kobel? Zum einen bringen sie Euch zwei Siegpunkte, zum anderen müssen Sie in einem Revier sein, mit dem Ihr eine Zielkarte erfüllen möchtet. Ein Revier wiederum ist eine zusammenhängende Gruppe aus Waldfeldern, die Ihr mit euren Eichhörnchen oder Kobeln besetzt habt.
Das Spiel endet, sobald eine Person vier Kobel gebaut hat. Dann werden noch die flüchtenden Eichhörnchen und gegebenenfalls die daraus resultierenden Kobel-Errichtungen abgehandelt. Dann zählt Ihr Eure Siegpunkte. Ihr erhaltet
Am Ende gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten. Gleichstände werden mit der Anzahl der Eichhörnchen auf dem Spielplan aufgelöst.
Für Einzelspieler gibt es noch einen Solo-Modus, der mit einem karten- und würfelgesteuerten Gegner funktioniert.
Lieferumfang
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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