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One-Hit Heroes
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BEWERTUNG |
04.11.2025 von Born2bewildManche Spiele landen auf dem Tisch, weil sie einem ins Auge gestochen sind. Andere, weil sie empfohlen werden. One-Hit Heroes gehört bei uns zur zweiten Kategorie. Denn obwohl das Spielmaterial sehr ansprechend wirkt, hatten wir es eigentlich ausgeschlossen, da der Begriff Deckbuilding in der Beschreibung vorkommt. Doch dann kam die Empfehlung: Probiert es doch einmal als Familie mit Euren Kindern aus. Somit landete es dann doch auf dem Tisch. Ob das Spiel bei uns punkten konnte oder es nur für ein One-Hit-Wonder reichte, erfahrt Ihr in unserem Review…
Vielleicht habt Ihr schon unser Unboxing Video zu One-Hit Heroes auf unserem Instagram-Kanal gesehen? Ansonsten erhaltet Ihr jetzt einen kurzen Überblick, was so alles in der Schachtel zu finden ist. Besonders ins Auge stechen einem die Heldentableaus. Sie bestehen aus Karton mit einer Ablagefläche aus Plastik. Irgendwie cool, vom Aspekt der Nachhaltigkeit allerdings doch nicht so richtig. Aber es passt irgendwie zum Spiel, in Richtung Beat ´em up. Ein weiterer Nachteil bei unserem Spiel war, dass sich die Ablagefläche der Energieleiste bei einem unserer Tableaus nach oben verbogen hatte. Hier werden wir nochmal mit einem Föhn oder ähnlichem nachbessern müssen. In Zipp-Beuteln findet Ihr die Schadens- beziehungsweise Aggromarker für leichten und schweren Schaden sowie die Energieanzeiger. Unter den Tableaus befinden sich die Fächer für die Boss-Karten und Tableaus sowie sechs Booster-Packs mit Karten, die Ihr im Zuge des Spiels erhaltet. Die Karten sind allesamt eingeschweißt und lassen sich nur sehr schwer auspacken, da es keine Aufrisshilfe oder ähnliches gibt. Ansonsten macht das Spielmaterial aber einen sehr guten Eindruck und auch das Inlay ist super, da die Karten hier ordentlich sortiert werden können. Auch die Fächer für die Boss-Karten sind sehr durchdacht. Generell ist uns aufgefallen, dass die Schadensmarker unterschiedliche Formen und Größen haben und die Aggro-Symbole nicht nur unterschiedliche Farben, sondern auch im Rahmen unterscheidbar sind. So dürfte das Spiel auch für Farbenblinde gut spielbar sein.
Für den Spielaufbau müsst Ihr Euch erst einmal für eine Episode entscheiden. Das Spiel enthält zwei Episoden mit jeweils vier Bossen. Im Regelfall fangt Ihr mit Episode eins an. Ihr nehmt Euch das Boss-Tableau, lest die Rückseite (das solltet ihr in jedem Fall tun!) und nehmt Euch alles weitere benötigte Material. Hierzu gehört in der Regel das Kartendeck des Bosses (nicht mischen!) und die Schadensmarker, die Ihr auf sein Tableau legt. Anschließend nehmt Ihr Euch jeweils ein Tableau und einen Charakter mit dazugehörigem Deck. Die Charakterkarte legt Ihr auf Euer Held-Feld und zwei eurer Ausrüstungskarten auf die entsprechend markierten Bereiche Eures Tableaus. Auf eure Aggroleiste legt Ihr drei Schadensmarker, sodass die drei weißen Felder verdeckt sind. Dies ist Eure Aggro am Anfang eines Bosskampfes. Anschließend legt Ihr noch den Energieanzeiger so auf Eure Energieleiste, dass Ihr alle drei Energiesymbole seht. Die beiden Würfel legt Ihr in die Tischmitte und bestimmt eine Person, die anfängt. Bevor es nun losgeht mischt Ihr noch Eure Decks und zieht jeweils fünf Karten auf die Hand.
In One-Hit Heroes spielt Ihr Charaktere in einem Bosskampf. Wie man am Namen schon erahnen kann, ist das größte Problem, dass Ihr schon beim ersten Treffer verloren habt. Damit es aber nicht so weit kommt, habt Ihr genügend Möglichkeiten, Treffer abzuwenden. So versucht Ihr in jeder Episode vier Bosse zu besiegen, um nach jedem der Bosse neue Karten zu erhalten. Das ist die Deckbuilding-Komponente, mit der Ihr Eure Charaktere verbessert. Ein Kampf endet, wenn entweder ein Charakter getroffen wird oder der Boss stirbt. Bei ersterem könnt Ihr eine Revanche mit vereinfachten Regeln versuchen, bei letzterem beendet Ihr den Kampf und erweitert Eure Decks für den nächsten Boss. Sollte es der letzte der Episode gewesen sein, gewinnt Ihr das Spiel.
Die Anleitung
Achtzehn Seiten für eine Art Familienspiel (ab 10) scheint schon etwas happig. Berücksichtigt man aber, dass die Anleitung etwas kleiner als DIN A4 ist und gerade einmal sechs der Seiten für den Spielablauf sind, wirkt das Ganze schon etwas entspannter. Darüber hinaus enthält die Anleitung sehr viele Abbildungen und Erklärungen zum Spielmaterial und dem Zwischengeplänkel zwischen den Bossen. Insgesamt ist es also relativ schnell gelesen und die Regeln sind auch nicht schwer, schon fast selbsterklärend.
Round 1 - Fight!
Beginnend mit der Startspieler*in führt Ihr reihum Eure Züge abwechselnd mit dem Boss durch, bis entweder der Boss oder einer Eurer Charaktere das Zeitliche segnet. Seid Ihr am Zug, führt Ihr folgende Phasen nacheinander durch:
Anschließend kommt die Hauptphase Eures Zuges: Karten spielen. Hier dürft Ihr bis zu drei Eurer Handkarten in Eurem Spielbereich auslegen und ausführen. Die Effekte der Karten sind dabei in Textform aufgedruckt und gut verständlich. Lediglich manche Karten, sogenannte Reaktionen, erfordern beispielsweise einen Angriff durch den Boss. Andere Karten wiederum erfordern das Abwerfen von Karten oder das Verbrauchen von Energie. Vor allem durch die Waffen-Karten macht Ihr Schaden am Boss. Das Besondere hierbei ist aber, dass Ihr die Schadensmarker, die Ihr so vom Boss-Tableau nehmt, in Eure Aggroleiste legt. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Boss Euch angreift. Dazu aber später mehr. Zusätzlich zu den drei Karten könnt Ihr auch die Effekte Eurer Ausrüstung nutzen.
Sobald Ihr Eure Kartenphase abgeschlossen habt, folgt das Zugende. Hierbei müsst Ihr die Karten aus eurem Spielbereich ablegen. Je nach Symbol auf den Recyclingstapel oder den Aschehaufen. Anschließend zieht Ihr Eure Handkarten wieder auf fünf auf. Sollte dabei Euer Nachziehstapel leer werden, mischt Ihr den Recyclingstapel als neuen Nachziehstapel. Wichtig ist: Alle Karten auf dem Aschehaufen sind für diesen Kampf verloren und kommen nicht mehr ins Spiel, außer vielleicht durch spezielle Karten.
Nun ist der Boss an der Reihe. Als erstes führt Ihr den Effekt des Boss-Tableaus aus. Dies ist meistens ein Angriff, der aber erst bei einer gewissen Aggroschwelle ausgeführt wird. Ihr prüft also, ob einer Eurer Charaktere die Farbe (beziehungsweise das Symbol) des Boss-Tableaus auf seiner Aggroleiste schon erreicht hat. Ist das der Fall, führt Ihr einen Angriff aus. Dafür würfelt Ihr den Boss-Würfel. Sollte er das weiße „Explosion“-Symbol zeigen, werdet Ihr alle getroffen und müsst entweder Karten mit Reaktionen spielen oder Ausrüstung zerstören, um den Treffer zu verhindern. Sollte der Würfel eines der Aggrosymbole zeigen, werden nur die Charaktere angegriffen, die bei Ihrer Aggroleiste dieses Symbol erreicht oder überschritten haben. Natürlich kann auch dem Boss ein Missgeschick passieren, es gibt also auch einen Fehlschlag auf dem Würfel. Alle Symbole sind jeweils einmal auf dem Würfel vorhanden, somit steigt die Chance getroffen zu werden, je weiter Ihr auf der Aggroleiste seid, denn immer mehr der Symbole bedeuten, dass Ihr getroffen werdet. Nachdem Ihr die Aktion(en) auf dem Boss-Tableau durchgeführt habt, folgt die Aktion auf der Boss-Karte. Hier führt Ihr auch nur das aus, was der aktuellen höchsten Aggrostufe entspricht. Manche Bosse haben Schergen, die weitere Aktionen ausführen. Diese sind nun an der Reihe.
Nachdem der Boss seinen Zug gemacht hat, ist der nächste Charakter im Uhrzeigersinn in der Reihe, sofern keiner der Charaktere die Grätsche gemacht hat oder der Boss besiegt wurde. Dann endet das Spiel und Ihr könnt entweder eine Revanche spielen oder den nächsten Boss angehen. Bei zweiterem (und beim ersten Mal durchspielen) dürft Ihr das Booster Pack des Bosses aufreißen und Euch jeweils zwei neue Karten für Eure Decks aussuchen. Das hat so einen leichten Legacy- und Trading-Card-Game-Effekt. Wobei natürlich, abgesehen von der Verpackung der Booster-Packs, nichts zerstört oder abgegeben wird.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Frosted Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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