Die Bestimmung - Divergent

Die Bestimmung - Divergent

Originaltitel: Divergent
Genre: Action • Abenteuer • Sci-Fi
Regie: Neil Burger
Hauptdarsteller: Shailene Woodley • Theo James
Laufzeit: DVD (135 Min) • BD (139 Min)
Label: Concorde Home Entertainment
FSK 12

Die Bestimmung - Divergent    23.09.2014 von Zahnfee

Ob The Walking Dead, Elysium oder Die Tribute von Panem, Dystopien sind in Hollywood und damit auch in unseren Wohnzimmern gerade ein großes Thema. Die Menschheit steht kurz vor der Vernichtung und die Gesellschaft vor dem Kollaps. In solch einer dysfunktionalen Welt ist auch die junge Beatrice Prior gefangen, und sie muss ihre Bestimmung finden, um in ihrer Welt zu bestehen ...

 

Chicago, irgendwann in der Zukunft. Die Welt ist vom Krieg gebeutelt, die Menschen haben sich in den Ruinen der Stadt eingerichtet und sind durch einen hohen Schutzzaun von der Außenwelt abgeschottet. Um den Frieden zu wahren sind die Menschen in fünf Fraktionen eingeteilt. Die selbstlosen Altruan, die furchtlosen Ferox, die ehrlichen Candor, die Naturwissenschaftler Ken und die friedliebenden, bäuerlichen Amite. Jede Fraktion übernimmt in der Gesellschaft bestimmte Aufgaben. So sind die Ferox das Äquivalent zur Polizei und die Altruan sind aufgrund ihrer Selbstlosigkeit mit der Regierung betraut. Im Alter von sechzehn Jahren entscheiden sich alle Mitglieder der Gesellschaft, welcher Fraktion sie künftig angehören möchten. Sie werden als Erwachsene in ihre neuen Fraktionen integriert und sind ab diesem Zeitpunkt nur noch der Fraktion, und nicht mehr ihren Verwandten verpflichtet. Ein Test soll ihnen bei der Entscheidung helfen, doch jedem Jugendlichen steht es frei, sich entgegen des Tests für eine andere Fraktion zu entscheiden.

 

Die junge Beatrice (Shailene Woodley) fühlt sich zu den Ferox hingezogen, doch gleichzeitig auch ihrer Familie verpflichtet. Während der Test den meisten Menschen ein eindeutiges Ergebnis liefert aufgrund dessen sie ihre Entscheidung fällen, gehört Beatrice zu den wenigen Unbestimmten, die aufgrund ihrer Persönlichkeit zu mehreren Fraktionen passen. Ein Umstand, von dem sich das System bedroht fühlt, und dem es sich mit allen Mitteln entledigen will. Eine gefährliche Situation für die junge Beatrice, die nun nicht nur ihren eigenen Weg gehen, sondern ihr wahres Wesen verbergen muss und sich niemandem anvertrauen kann. Zu allem Unglück versuchen auch noch die Ken die Regierungsgewalt an sich zu reißen, und Beatrice muss zusammen mit ihren Freunden Four (Theo James) und Christina (Zoe Kravitz) einen Weg finden, um das Leben ihrer Familie und den anderen Altruan zu schützen ...

 

Die Bandbreite an möglichen Zukunftsszenarien ist schon erstaunlich. Ein Kastensystem ist zwar an sich keine besonders innovative Idee, doch man merkt, dass sich die Autorin Veronica Roth sehr viel Mühe gegeben hat, ein durchdachtes Gesellschaftsmodell zu entwickeln. Dieses wird in Die Bestimmung - Divergent allerdings nicht vollständig erklärt und lässt den Zuschauer mit einigen offenen Fragen zurück. Doch das ist nicht schlimm, denn die Romanreihe umfasst insgesamt drei Bände, die alle verfilmt werden sollen. Zeit genug also, um alle Fragen zu beantworten.

 

Schauspielerisch bewegt sich Die Bestimmung - Divergent auf einem sehr guten Niveau. Ashley Judd und Kate Winslet geben dem Film, was er an Hollywoodflair braucht. Und wer Kate Winslet kennt, der weiß, dass sie in ihrer Rolle als intrigante Jeanine Matthews mühelos glänzt, selbst wenn ihre Garderobe nicht immer schmeichelhaft oder altersgemäß ist. Die Jungschauspieler Theo James, Shailene Woodley und Jai Courtney können sich gegenüber der Grande Dame sehr gut behaupten, vor allen Dingen Courtneys Charakter Eric wünscht man im Verlauf des Films mehr als nur einmal die Pest an den Hals. Woodley, die zwar wenig mit ihrer Mimik spielt, dafür aber umso mehr Emotionen mit ihren großen Kulleraugen transportiert, harmoniert wunderbar mit ihrem Counterpart James. Den beiden wurde während und nach den Dreharbeiten mehr als nur einmal eine Affäre nachgesagt, doch die Gerüchte werden bis heute dementiert.

Wusstet Ihr schon ...

... dass Zoë Kravitz die Tochter des berühmten Sängers Lenny Kravitz ist?

 

Filmsets, Kostüme, Special Effects, alles wirkt gut durchdacht und auf die jeweiligen Fraktionen sowie deren Eigenschaften harmonisch abgestimmt. Ungewöhnlich und doch sehr passend sind die Gegensätze, die im Chicago der Zukunft aufeinander prallen. Archaische Initiationsrituale treffen auf wissenschaftliche Abgeklärtheit, das Recht des Stärkeren auf die Überlegenheit des Geistes, einfachstes Leben ohne Luxus und halb vergammelte Straßenbahnen in einer Welt, deren technischer Fortschritt die Manipulation von Gedanken und die Simulation von Angstszenarien ermöglicht.

 

Bildergalerie von Die Bestimmung - Divergent (6 Bilder)


Das Niveau der Bildqualität ist bei Die Bestimmung - Divergent sehr hoch angesiedelt. Die Blu-ray glänzt mit einem gestochen scharfen und klaren Bildern. Farblich hält sich der Film absichtlich bedeckt und kreiert ein glaubwürdiges Ambiente von Beatrice Welt. Scharfe Farbkontraste und -akzente werden wohl dosiert, dann aber sehr lebhaft und vor allem detailgetreu eingesetzt. Die deutsche Audiospur ist meines Erachtens etwas enttäuschend, da der Ton sehr flach und frontlastig ist. In den Actionszenen dominiert zwar die Hintergrundmusik, allerdings ohne das volle Spektrum der hinteren Bässe zu nutzen oder ausreichenden Raumklang zu erzeugen. Die englische Tonspur kann hier besser überzeugen. Lobend erwähnt sei an dieser Stelle noch der Soundtrack, der nahezu perfekt auf den Film und die jeweiligen Szenen abgestimmt ist.



Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH / © 2013 Summit Entertainment, LLC. All rights reserved.


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Die Bestimmung - Divergent hat sehr unter dem Hype um die Tribute von Panem gelitten. So mancher Kinogänger hat beide Filme miteinander verglichen, und dabei konnte Die Bestimmung - Divergent nur verlieren. Auch ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich unterbewusst Vergleiche zwischen den Filmen angestellt habe und nach dem ersten Ansehen leicht enttäuscht war. Nicht weil der Film schlecht war, sondern weil ich einfach etwas anderes erwartet hatte. Ich bin froh, dass ich die Chance hatte, mir Die Bestimmung - Divergent für die Rezension noch einmal ansehen zu können. Denn ohne den ganzen Rummel um Die Tribute von Panem konnte sich dieser Film völlig frei entfalten. Er ist absolut sehenswert, und sollte von jedem eine zweite Chance erhalten, dem es im Kino so ging wie mir. Alle anderen können natürlich auch einen Blick darauf werfen, es lohnt sich! Ich vergebe 8 von 10 Punkten in der Hoffnung, dass die kommenden beiden Teile die Luft nach oben ausnutzen.


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