Assassination Classroom 1

Assassination Classroom 1

Originaltitel: Ansatsu kyôshitsu
Genre: Anime • Science-Fiction • Komödie
Regie: Eiichirô Hasumi
Hauptdarsteller: Okuma Anmi • Wakana Aoi • Shôta Arai
Laufzeit: DVD (110 Min) • BD (110 Min)
Label: MFA (AV Visionen Gmbh)
FSK 12

Assassination Classroom 1   01.11.2016 von LorD Avenger

Nachdem das gelbe Krakenwesen aus dem All den Widerstand der Erdmenschen gebrochen hat, gibt er ihnen gnädigerweise eine letzte Chance. Ein Jahr lang wird er die Klasse 3-E der Kunugigaoka-Schule unterrichten, ein Sammelbecken für die widerspenstigsten, undizipliniertesten, lernschwächsten Teens der ganzen Gegend. Und wenn diese es auch noch schaffen sollten, ihn im Laufe des Jahres umzubringen, dann wäre die Welt gerettet. Koro-sensai, so heißt der Außerirdische, hat jedoch übermenschliche Kräfte, mit denen er jedes Attentat abwehren kann. Aber darüber hinaus zeigt er sich auch noch als exzellenter Lehrer. Sollten die Schüler ihn umbringen, dann verschwindet auch der Einzige, der sich jemals um sie bemüht hatte. Eine unlösbare Aufgabe ...

 

Assassination Classroom ist eine dieser japanischen Geschichte, die mich seit dem ersten Kontakt neugierig gemacht haben - und das lediglich aufgrund des zwar simplen, aber irgendwie ansprechend gemalten Koro-sensei, einem Tentakel-Alien. Und natürlich aufgrund des Erfolgs der Manga- und Animeserie. Trotz der ballköpfigen Grinsebacke bin ich von einer ernsten Geschichte in Richtung Gantz oder Judge ausgegangen, in Wahrheit war es aber ganz anders und noch deutlich besser - auf seine ganz eigene Art und Weise. 

 

Realverfilmungen von Fantasy- bzw. Science-fiction-lastigen Manga-Geschichten sind in Japan keine Besonderheit. Die letzte, die ich vor etlichen Jahren sag, war Death Note - laut meinen schwachen Erinnerungen in jeder Hinsicht grauenhaft, obgleich die Geschichte für mich kaum zu toppen ist. In den 10 Jahren seit dessen Veröffentlichung sind die japanischen Filmemacher aber offenbar weit gekommen, denn ich müsste mich tatsächlich schon sehr anstrengen, um etwas zu finden, dass ich an Assassination Classroom bemängeln könnte. Allen voran stechen die Spezialeffekte heraus, die ich mit nichts vergleichen könnte, das ich bisher gesehen habe. Kuro-Sensei ist offenkundig animiert, sieht aber wie jemand aus, der im besten Kostüm der Welt seine Rolle spielt. Oder noch eher: Wie eine voll bewegliche Actionfigur in Originalgröße. Die natürlichen Bewegungen, das Harmonieren mit der Umwelt und den Darstellern und in erster Linie seine Oberfläche. Ein schwer zu erklärender Umstand, aber üblicherweise sieht man selbst hochwertig animierten Figuren wie Yoda in Star Wars an, dass sie animiert sind - bei Kuro-sensei hingegen möchte man sich da am liebsten gar nicht festlegen, weil er geradezu echt wirkt. Und das ist schon eine beachtliche Leistung angesichts seines äußerst befremdlichen Designs.

 

Und obwohl ich von japanischen Schauspielern fast so wenig halte wie von deutschen, kann ich nicht einmal in diesem Punkt meckern. Die überwiegend jungen Darsteller machen einen sehr guten Job, übertreiben nicht und lassen sogar Sympathie im Zuschauer aufkommen. Das ist nicht zuletzt auch der hervorragenden deutschen Synchronisation zu verdanken - gerade Kuro-sensei ist eine absolute Punktlandung, die man jedes Mal mehr zu schätzen weiß, wenn er sein markantes Kichern von sich gibt.

 

Zugegeben, gerade wenn man nicht weiß, was einen erwartet, können die ersten Minuten einen schon etwas aus der Bahn werfen. Ein ziemlich freundliches und noch dazu höchst ungefährlich aussehendes Alien zerstört den halben Mond und droht auch die Erde zu zerstören. Um deren Bewohner aber noch eine Chance zu lassen und sich selbst zu unterhalten, gibt er dem japanischen Verteidigungsministerium ein Ultimatum von einem Jahr. Und in diesem Jahr will er als Lehrer einer Problemklasse fungieren, die er ausbilden möchte, während sie ihn umbringen soll. Faszinierende Geschichte. Absolut hirnrissig, aber faszinierend. So an den Haaren herbeigezogen die Story auch zunächst erscheint, so gut durchdacht ist sie dann aber im weiteren Verlauf. Kuro-sensei hat sich selbst nämlich einige Regeln auferlegt, die seinen potenziellen Mördern Möglichkeiten geben sollen. So darf er seine Schüler beispielsweise nicht angreifen und muss sie beschützen und die für ihn tödlichen Waffen stellen keine Gefahr für Menschen dar. Eine Grundlage, die zu großem Einfallsreichtum unter den Schülern führt und Spaß macht mitzuverfolgen, weil die Tötungsversuche nicht wie solche wirken, sondern eher wie harmlose Schülerstreiche.

 

Bildergalerie von Assassination Classroom 1 (5 Bilder)

Zwar endet der erste Film mit einem "To Be Continued...", ist in sich aber geschlossen. Zuschauer werden nur mit Part 1 zwar nicht erfahren, ob die Welt nun zerstört wird oder nicht, dafür lernen sie sämtliche Charaktere kennen und fiebern mit, während sie eine gemeinsame Bedrohung bewältigen. Kuro-sensei ist nämlich trotz seiner Androhung der Zerstörung ihres Heimatplaneten ein humorvoller, liebenswerter Kerl und noch viel hervorragenderer Lehrer, der allen Beteiligten unweigerlich ans Herz wächst...



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Assassination Classroom ist eine hervorragende Manga-Verfilmung, nach der man das Gefühl hat, dass nicht einmal mehr die Vorlage besser sein kann. Kuro-sensei ist der wohl liebenswerteste Antagonist, der mir je untergekommen ist und obwohl er die Erde zerstören möchte, erscheinen einige derer, die ihn aufhalten möchten, als die Bösen. Nicht nur ist er trotz seines Designs verblüffend echt animiert, er ist aufgrund seines sorglosen sympathischen Charakters auch Urheber vieler lauter Lacher und nicht zuletzt sorgt er beim Zuschauer für das Grinsen, das ihn bekannt gemacht hat. Ein absoluter Überraschungs-Hit, der in sich zwar abgeschlossen ist, definitiv aber Lust auf Part 2 macht.


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