Dreamkatcher

Dreamkatcher

Originaltitel: Dreamkatcher
Genre: Horror
Regie: Kerry Harris
Hauptdarsteller: Radha Mitchell • Finlay Wojtak-Hissong
Laufzeit: DVD (82 Min) • BD (85 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Dreamkatcher   07.02.2021 von MarS

Der Horrorfilm Dreamkatcher hat mit Radha Mitchell, Henry Thomas und Lin Shaye drei im Genre sehr erfahrene Darsteller mit an Bord. Doch reicht das für wohligen Grusel bereits aus...?

 

Inhalt

 

Nach dem Tod seiner Frau hat der Komponist Luke (Henry Thomas) in der Kinderpsychologin Gail (Radha Mitchell) eine neue Liebe gefunden, die bei Lukes Sohn Josh (Finlay Wojtak-Hissong) allerdings nur auf Ablehnung stößt. Eine gemeinsame Auszeit im idyllisch gelegenen Landhaus soll die neue Familie endlich zusammenbringen, doch als Luke für seine Arbeit noch einmal zurück in die Stadt muss, sind Gail und Josh auf sich alleingestellt. Während Gail versucht, sich langsam an Josh anzunähern, wird dieser in dem Haus, in dem seine Mutter gestorben ist, von schrecklichen Alpträumen heimgesucht. Als die beiden während einer Wanderung die seltsame Ladenbesitzerin Ruth (Lin Shaye) kennenlernen, die ihnen von der Macht der Geister erzählt, entschließt sich Josh, einen ihrer Traumfänger zu stehlen, um damit seine Träume zu schützen. Doch damit nimmt das Unheil erst seinen Lauf...

 

Die meisten Horrorfilme verlassen sich inzwischen auf gängige Muster, was bei gelungener Umsetzung durchaus zu verschmerzen ist. Auch Dreamkatcher greift tief in die Klischeekiste, und packt seine Handlung mit allerlei Bekanntem voll. Ein abgelegenes Haus, in dem Geister hausen, ein Artefakt, das Böses beherbergt, und eine familiäre Konstellation, in welcher das Kind wenig begeistert von der neuen Flamme eines Elternteils ist - das alles ist Bekannt, und dementsprechend wenig einfallsreich. Daraus einen spannenden Horrorfilm zu machen, wäre aber durchaus möglich gewesen. Wenn man seine Elemente allerdings so plump, unlogisch und langweilig präsentiert, wie das Dreamkatcher macht, dann hilft selbst ein namhafter Cast nichts mehr. Schon gar nicht, wenn Henry Thomas als eines der drei Zugpferde fast die ganze Zeit über durch Abwesenheit glänzt beziehungsweise nur am Telefon zu hören ist und Radha Mitchell als einzige auf weiter Flur versucht, das Möglichste aus dem faden Drehbuch und ihrem groben Charakter rauszuholen. Dabei muss sie auch noch mit aller Kraft gegen die völlig lustlos agierende Lin Shaye, vor allem aber den in keinem einzigen Moment glaubwürdig oder überzeugend spielenden Jungdarsteller Finlay Wojtka-Hissong ankämpfen, was ihr trotz durchaus starker Darbietung nur in sehr wenigen Momenten wirklich gelingt. Leider können in all dem langweiligen und an vielen Stellen von Logik und Sinn befreitem Chaos auch die eigentlichen Gruselszenen nicht punkten, denn selbst diese sind so banal und schlecht inszeniert, dass sie keinerlei Gruselstimmung aufkeimen lassen. Ein paar lächerliche Jumpscares mit schlechtem Timing, die man an einer Hand abzählen kann und die nicht einmal ihr Ziel erreichen, körperlose Stimmen, die zu Bösem anstiften, dazu ein paar nette Maskeneffekte, das war es dann auch schon wieder. Selbst der Filmtitel offenbart einem die Sinnlosigkeit und das undurchdachte Konzept des Streifens, denn bereits hier versucht Dreamkatcher das "k" im Namen mit einer plumpen, nicht nachvollziehbaren Erklärung zu rechtfertigen.

 

Bildergalerie von Dreamkatcher (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Immerhin kann die Blu-ray qualitativ überzeugen. Das Bild ist sehr scharf - in manchen Panoramaaufnahmen sogar zu scharf - und detailreich, das Kontrastverhältnis gut ausbalanciert und die Farbgestaltung meist natürlich. Der Schwarzwert liefert ordentliche Werte, hätte hier und da aber durchaus noch satter ausfallen können. Die Tonspur erzeugt, im Gegensatz zur Inszenierung, eine schöne, räumliche Atmosphäre, indem Umgebungsgeräusche, Stimmen und Effekte stets sauber ortbar im Raum verteilt werden. Der klischeehafte Schauer-Score wird im ganzen Boxenspektrum wiedergegeben.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Dreamkatcher präsentiert eine Menge bekannter Horrorklischees, die hier so frei von Spannung und Atmosphäre abgespult werden, dass weder der Cast, noch irgendein anderes Element, das Ganze vor einem Ausfall bewahren können. Trotz der kurzen Laufzeit ist das Geschehen absolut einschläfernd, die Besetzung mit Ausnahme von Radha Mitchell nicht einmal bemüht, und Horror will hier schon gar keiner aufkommen. Für Dreamkatcher wurde nicht nur jegliches Potential in den Sand gesetzt, sondern auch noch ein hervorragender Cast komplett verheizt...


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