Until Dawn

Until Dawn

Originaltitel: Until Dawn
Genre: Horror • Mystery • Videospielverfilmung
Regie: David F. Sandberg
Hauptdarsteller: Ella Rubin • Michael Cimino
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (94 Min)
Label: Sony Pictures Entertainment
FSK 16

Until Dawn   13.07.2025 von MarS

Gerade erst hat uns mit Ein Minecraft Film eine weitere Videospielverfilmung enttäuscht, schon steht mit Until Dawn die nächste ihrer Art in den Startlöchern. Wir haben uns den Survival-Horrorfilm für Euch angesehen...

 

Inhalt

 

Ein Jahr ist vergangen, seitdem Melanie (Maia Mitchell) irgendwo auf dem Weg nach New York spurlos verschwunden ist. Ihre Schwester Clover (Ella Rubin) kann den Verlust noch immer nicht verkraften, und macht sich deshalb gemeinsam mit ihren Freunden Max (Michael Cimino), Nina (Odessa A´zion), Megan (Ji-young Yoo) und Abel (Belmont Cameli) auf die Suche nach Hinweisen zu Melanies Verbleib. Schritt für Schritt folgen sie Melanies Reiseroute, und stoßen schließlich durch den Hinweis eines Tankstellenbesitzers (Peter Stormare) auf ein verlassenes Haus in einem abgelegenen Tal. Clovers Hoffnungen auf ein Wiedersehen werden allerdings im Keim erstickt, als die Gruppe plötzlich von einem maskierten Killer gejagt wird, der einen nach dem anderen umbringt. Doch noch bevor alle begreifen, was geschehen ist, erwachen sie erneut zum Zeitpunkt ihrer Ankunft...

 

Die Faszination des vom britischen Studio Supermassive Games entwickelten Survival Horrorgames Until Dawn ging vor allem davon aus, dass jede Entscheidung ihre Konsequenzen hatte und das gesamte Spielverhalten direkten Einfluss auf den Ablauf der Geschichte hatte - ein Konzept, dass absolut effektiv ist, sich aber für eine Spielfilm-Adaption nicht gerade perfekt eignet. Um dieses erzählerische Problem zu umgehen hat man sich deshalb dazu entschieden, die Handlung in eine Zeitschleifen-Variation zu übertragen, und sich ganz allgemein nur sehr lose am zugrundeliegenden Game zu orientieren. Was dabei herausgekommen ist, das funktioniert am Ende weniger als echte Videospiel-Adaption, sondern eher als eigenständiger Horrorfilm, denn letztendlich hat Until Dawn abgesehen von vereinzelten Easter Eggs nicht mehr viel mit seiner Vorlage gemein. Dabei setzt Regisseur David F. Sandberg (Lights Out, Annabelle 2) allerdings weniger auf eine ausgefeilte Story oder gut geschriebene Charaktere, sondern vielmehr auf solide inszenierten und handwerklich sauberen Horror, der sich allerdings abgesehen vom ohnehin wenig neuartigen Timeloop-Konzept der Handlung überwiegend auf gängige Genre-Rezepte verlässt - diese aber immerhin in einigen Variationen und hoher Frequenz liefert. Dazu gesellt sich dann auch noch ein wahres Fest für Gorehounds, denn was Until Dawn im Bereich der Splattereffekte abliefert, das ist alles andere als zurückhaltend und lässt einen doch ein ums andere Mal an der Freigabe ab 16 Jahren zweifeln. Das Problem von Until Dawn besteht letztendlich jedoch darin, dass trotz abwechslungsreichen Gefahren kaum Spannung aufkommen will, was zum einen darin begründet liegt, dass der Tod hier eigentlich keine Konsequenzen nach sich zieht und deshalb mit zunehmendem Handlungsverlauf kaum mehr Gewicht hat, zum anderen darin, dass der Zeitschleifen-Aufbau beinahe selbstredend auf Dauer für zahlreiche Wiederholungen sorgt und damit seinen zugrundeliegenden Reiz verliert. Zudem sorgt die hohe Frequenz von Kills und Bedrohungen beziehungsweise das hohe Tempo der erzählerischen Abhandlung dafür, dass die auftauchenden Gefahren zu wenig Zeit haben, um ihr volles Horrorpotential tatsächlich entfalten zu können. Keine Frage, das Alles ist dennoch recht unterhaltsam und kurzweilig, und sieht dabei zudem äußerst hochwertig aus. Letzten Endes reduziert sich Until Dawn allerdings selbst auf zahlreiche Jumpscares, teilweise extrem blutige Gewaltspitzen sowie diverse Kreaturen, die Jagd auf eine Gruppe austauschbarer Jugendliche machen, verpasst es dabei aber, bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder gar seiner atmosphärischen Vorlage tatsächlich gerecht zu werden...

 

Bildergalerie von Until Dawn (3 Bilder)

Details der 4K UHD

 

Im Fall von Until Dawn lohnt es sich offenbar tatsächlich, die UHD-Fassung zu bevorzugen. Zwar lag uns für unsere Kritik lediglich die 4K UHD in Form einer Pressedisc vor, einheitlichen Stimmen zufolge hat die Blu-ray Variante jedoch mit einigen Mängeln zu kämpfen. Die 4K UHD dagegen weiß durchwegs zu überzeugen, denn das Bild ist sehr scharf, Farben werden satt und kräftig dargestellt, und auch der Kontrastumfang ist hervorragend. Der Schwarzwert liefert zudem sehr dunkle Bildbereiche, ohne dabei Feinheiten oder Details zu verschlucken. Akustisch liefert Sony Pictures wie so oft "nur" eine DTS-HD 5.1 Abmischung für die deutsche Tonspur, während die Originaltonspur in Dolby Atmos präsentiert wird. Ebenfalls wie üblich erweist sich jedoch auch die DTS-HD 5.1 Abmischung als äußerst atmosphärisch und gelungen, was sich sowohl durch eine kraftvolle, dynamische Wiedergabe wie auch den stimmigen und stets sauber im Raum verortbaren Effekteinsatz bemerkbar macht. Auch die Sprachausgabe bleibt dabei ausnahmslos klar, verständlich und sehr gut ortbar.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Until Dawn ist - nicht zuletzt auf Grund der vielen Änderungen zur Vorlage - nicht wirklich als Videospieladaption zu sehen, sondern vielmehr als von einem Videospiel inspirierter, eigenständiger Survivalhorror. In diesem Sinne macht Until Dawn auch Spaß, sieht durchwegs hochwertig aus und bietet im Verlauf zudem zahlreiche nette Schocks sowie äußerst splattrige Gewaltmomente, inhaltlich allerdings hat das Ganze nicht sonderlich viel zu bieten. Das eingesetzte Zeitschleifen-Konzept funktioniert nur bedingt und nimmt dem Tod gleichzeitig seine Dramatik, die Figuren sind allesamt austauschbar charakterisiert, und das hohe Tempo lässt weder einen fesselnden Spannungsbogen zu, noch lässt es den zahlreichen Bedrohungen ausreichend Raum, um ihre volle Horrorwirkung entfalten zu können. Am Ende ist Until Dawn ein solider, handwerklich ansprechender und insgesamt routinierter Horrorfilm, der zwar zu unterhalten weiß, dabei aber auf Spannung, echten atmosphärischen Grusel sowie eine stimmig aufgebaute Geschichte verzichtet.


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