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Ein Minecraft Film
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BEWERTUNG |
11.07.2025 von MarSWas bei der ersten Ankündigung noch wie ein Scherz klang, hat sich nach seiner Veröffentlichung zu einer der erfolgreichsten Videospielverfilmungen aller Zeiten gemausert: Ein Minecraft Film. Nun erschien das würfelige Abenteuer auch für die Heimkinos...
Nach dem Tod ihrer Mutter verschlägt es die Geschwister Henry (Sebastian Hansen) und Natalie (Emma Myers) ins beschauliche Chuglass in Idaho, wo sie sich ein neues Leben aufbauen wollen. Während Natalie allerdings direkt einen Job in der örtlichen Chipsfabrik erhält, macht der nerdige Außenseiter Henry Bekanntschaft mit Garrett "The Garbage Man" Garrison (Jason Momoa), dem Besitzer eines Gaming-Ladens für Retro-Spiele und ehemaliger Arcade-Champion. In Garretts Laden stößt Henry schließlich auf die mysteriöse "Kugel der Dominanz", die das Tor in eine fremde Welt öffnet und kurzerhand nicht nur Henry und Garrett, sondern auch Natalie und die vielseitige Immobilienmaklerin Dawn (Danielle Brooks) mit sich reißt, bevor sich das Portal wieder hinter ihnen schließt. Doch glücklicherweise stoßen die vier in diesem sonderbaren Universum auch auf Steve (Jack Black), der seit vielen Jahren dort lebt, und sich deshalb als äußerst hilfreich erweist. Um jedoch in ihre eigene Welt zurückkehren zu können, muss sich die ungleiche Truppe zunächst einer ganzen Horde von Monstern stellen, die das friedliche Dasein in Steves Wahlheimat gefährdet...
Das Open-World Sandbox-Computerspiel Minecraft ist ein echtes Phänomen, und ist mit über 140 Millionen monatlichen Nutzern auch über 15 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch immer das Game mit den meisten aktiven Spielern weltweit. Genau darauf baut Ein Minecraft Film auf, denn bereits die im Eiltempo abgehandelte Einleitung macht sich hier gar nicht erst die Mühe, eine stimmige und für Nicht-Fans nachvollziehbare Welt zu erschaffen. Stattdessen wird man direkt ins Geschehen geworfen und mit Easter-Eggs sowie "Fachbegriffen" aus dem Spiel bombardiert, während man sofort feststellen muss, dass es im Verlauf äußerst albern, überzogen und sehr oberflächlich zugehen wird. Wo das zugrundeliegende Computerspiel noch auf Kreativität und Einfallsreichtum setzt, zeigt sich Ein Minecraft Film unterdessen weit weniger ideenreich, denn letztendlich wirkt der Kern der Handlung wie ein plumper Abklatsch der Jumanji-Filme, nur eben angesiedelt im Minecraft-Universum. Dementsprechend vorhersehbar und uninteressant ist die Geschichte, und auch die Figuren zeichnen sich mehr durch ihre schräge und übertriebene Charakterisierung aus, denn durch Sympathiewerte oder Charme. Eine Identifikationsfigur zu finden fällt hier ebenso schwer wie auf irgendeine Art und Weise eine emotionale Bindung aufzubauen oder sich sonst irgendwie mit den Figuren verbunden zu fühlen. Stattdessen muss man sich damit begnügen, dass das stumpfsinnige Treiben immerhin optisch hervorragend aussieht, sich dabei aber nie wirklich entscheiden kann, ob Ein Minecraft Film nun eigentlich für ein junges oder doch eher ein älteres Publikum ausgelegt ist. Von banalem Slapstick und naivem Humor über gruselige und sogar relativ brutale Momente bis hin zu sexuell orientierten Dialogen ist hier wirklich alles dabei, wobei letztere vor allem in einem gänzlich unnötigen Nebenhandlungsstrang zu finden sind, der weder die Handlung voranbringt, noch innerhalb des Films überhaupt irgendeinen Mehrwert bringt. Eine sehr hohe Gagdichte entschädigt unterdessen zwar immer wieder damit, den Zuschauer ein wenig zum Schmunzeln zu bringen, die meisten Gags allerdings verpuffen entweder im Nichts, oder werden vom beinahe schon nervtötenden Overacting des gesamten Cast überschattet. Wirklich zum Fremdschämen laden allerdings die eingestreuten Songs ein, wobei dies tatsächlich nur für die deutsche Synchronfassung gilt, für welche die Liedtexte leider mehr schlecht als recht übersetzt und eingesungen wurden. Im Fall von Ein Minecraft Film sollte man zumindest in diesen Szenen unbedingt zur Originaltonspur wechseln, denn Jack Black ist nun einmal ein genialer Vollblut-Musiker, der die Insert-Songs weitaus besser und wesentlich ansprechender zur Geltung bringt, als dies mit seiner deutschen Synchronstimme und deutschen Texten überhaupt möglich ist.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein ausnahmslos überzeugendes Bild mit hervorragender Schärfe sowie tollen Detailreichtum, das zudem an das jeweilige Szenario beziehungsweise die jeweilige Location angepasst wurde. Während die reale Welt mit Natürlichkeit punktet, bietet die "Oberwelt" satte Farben sowie einen sehr ausgeprägten Kontrastumfang, was gleichzeitig für leuchtende Oberflächen wie auch eine ansprechende Tiefenwirkung sorgt. Nachtszenen sowie die "Nether"-Welt überzeugen dagegen durch einen sauberen, stimmig abgestuften Schwarzwert. Akustisch schöpft die Blu-ray ebenfalls aus den Vollen und liefert mit einer Dolby Atmos Abmischung ein tolles Surround-Erlebnis. Effekte, Umgebungsgeräusche und tiefe Bässe sorgen für ordentlich Stimmung, während die Dialoge durchwegs klar und sehr gut ortbar wiedergegeben werden. Cover & Bilder © 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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