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Kavango
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BEWERTUNG |
17.11.2025 von 2-PL4Y3R5Die beiden Autoren von Kavango sind verheiratet und ein sehr sympathisches Paar. 2023, während der ersten Kickstarter-Kampagne, trafen wir auf der SPIEL in Essen die Mutter des Autors. Sie war sichtlich stolz, als sie uns am Prototypen das Spielprinzip erklärte – stolz darauf, dass Matt und Zara im Süden Afrikas Gutes tun, gegen den Wildtierhandel kämpfen und ihre Erfahrungen aus Kavango, dem größten länderübergreifenden Naturschutzgebiet der Welt, in ein Spiel verwandelt haben. Trotz der anstrengenden Arbeit vor Ort entstand so ein Projekt, das erfolgreich auf Kickstarter finanziert wurde. 2025 begegneten wir schließlich den beiden Autoren persönlich an ihrem Stand in Essen - inzwischen wurde Kavango bereits ausgeliefert und sie stellen den Prototypen ihrer neuen Erweiterung vor. Wir haben Kavango gespielt, mit der Familie und mit Vielspielern. Ob es uns genauso gut gefallen hat wie die Geschichte dahinter, verraten wir euch hier.
Das Material und die Vorbereitung
Kavango besteht hauptsächlich aus Karten, richtig vielen Karten. So gehört es sich für ein Drafting Spiel. Und was braucht ein Drafting Spiel noch? Ein Board für die persönliche Kartenauslage. Nun, eigentlich könnte man die gespielten Karten auch einfach auf den Tisch legen, die Anordnung spielt ohnehin keine Rolle. Dennoch hat jeder Spieler sein eigenes Board in Spielerfarbe, mit individuellem Artwork, das Platz für ein Raster aus 3 x 8 Karten bietet. Zusätzlich gibt es ein paar Holzkomponenten, und doppellagige Tableaus, das war’s dann auch schon. Die Schachtel ist bis oben hin voll und die Materialqualität super. Ein paar Upgrades gibt’s allerdings noch in der Kickstarter-Version, z.B. Material für einen fünften Spieler und screen-prints auf den Holz-Meeplen. Ob man das braucht, muss jeder selbst entscheiden.
Neben den Karten, die gedraftet werden, gibt es noch drei weitere Kartendecks, die separat gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt werden müssen: die Forschungsaufgaben, aufgeteilt in drei Decks, eines für jede Runde (1-3). In die Tischmitte kommt der Spielplan. Er enthält neben der Siegpunkteleiste auch Platz für vier Karten mit Forschungsaufgaben. In der ersten Runde werden vier Forschungsaufgaben aus dem Kartendeck für Runde 1 offen ausgelegt. Der Spielplan zeigt auch eine Leiste für den Klimaschutz. Hier können alle Spieler im Spielverlauf Geldmarker platzieren, um die Klimaschutzstufe zu erhöhen, welche Voraussetzung für das Ausspielen bestimmter Tiere darstellen kann.
Ein letztes Kartendeck enthält die Renaturierungskarten. Diese sind alle gleich und können im Spielverlauf für 4 Geld gekauft werden, um eines der vier Produzenten-Symbole zu erhalten.
Jeder Spieler nimmt sich nun das Material in seiner Spielerfarbe: grün, orange, blau oder gelb. Dazu gehören die Geldmarker, kleine Holzwürfel. Diese kommen allerdings beiseite, in einen Vorrat, von dem aus man sich bedient, immer dann, wenn man Geld erhält. Man kann mit einem Startkapital von 0-2 Geldmarkern spielen, je nach Lust und Laune. Außerdem nimmt sich jeder Spieler seine Tierfigur, die auf die Siegpunkteleiste des Spielplans platziert wird, zwei Zählchips, die benötigt werden, wenn die Tierfigur die 50 Punkte-Marke knackt, und vier Checkmarker, mit denen man im Spielverlauf erfüllte Forschungsaufträge markiert.
Jeder Spieler erhält dann noch zwei Spezialisten-Karten, von denen er sich eine aussucht. Sie vermittelt eine Sonderfähigkeit, die über die gesamte Partie aktiv ist. Außerdem erhalten alle Spieler zwei Tierkarten von Deck C in ihre Auffangstation, um bereits zu Spielbeginn zu wissen, worauf man hinarbeiten kann. Die Auswahl kann zufällig oder via offenem Drafting erfolgen. Zuletzt werden zwischen den Spielern Richtungskarten platziert. Hier kommt die weiterzureichende Kartenhand hin, sobald man sich im Zuge des Draftings für eine Karte entschieden hat. Praktisch, weil man in Drafting Spielen für gewöhnlich gerne mal nach dem richtigen Stapel sucht. Nun kann es losgehen.
Das Spielziel
In Kavango sucht man sich über drei Drafting-Runden einen Satz aus Karten zusammen, der am Ende in Summe richtig viele Siegpunkte gibt. Die Herausforderung ist es die perfekte Balance zwischen Karten zu finden, die viele Siegpunkte geben und Karten, die zur Erfüllung von Voraussetzungen gespielt werden, um die Siegpunkte-trächtigen Karten überhaupt erst spielen zu können.
Im Spielverlauf gibt es Punkte für das Erfüllen von Forschungsaufgaben. Auch diese hängen mit den gespielten Karten zusammen und können so die Strategie beim Drafting weiter beeinflussen. Am Spielende werden alle Punkte auf gespielten Karten dazu addiert. Darüber hinaus gibt es in der Endwertung nochmal Bonuspunkte, und zwar für jeden, der sich für den entsprechenden Preis qualifiziert. Drei Preise gibt es zu holen:
Der Spielablauf
Kavango wird über 3 Runden gespielt. In jeder Runde sind Spieler zehnmal am Zug, sodass man zum Spielende genau 30 Karten gedraftet haben wird. Dabei spielen alle Spieler gleichzeitig und nur bei kritischen Situationen werden die Reihenfolgekarten herangezogen, um eine Spielerreihenfolge zu definieren.
Jetzt schauen wir uns das Spielen der Handkarten (Phase 2) und das Werten der Forschungsaufgaben und die Investition von Geld (Phase 3) etwas genauer an, weil es hier noch ein paar Detailregeln gibt.
In Phase 2 der Spielerzüge wird eine Karte ausgespielt. Entscheidet man sich für eine Aktionskarte, so wird diese sofort abgehandelt. Über Aktionskarten kann man z.B. direkt in Klimaschutz investieren, Geldmarker erhalten, persönliche Forschungsaufgaben ziehen, Karten vom Ablagestapel spielen, oder eine Renaturierungskarte erhalten. Danach kommt die Aktionskarte auf den allgemeinen Ablagestapel. Nimmt man eine Aktionskarte bedeutet das ggf. auch, man hat am Ende eine Wildniskarte weniger in seiner Auslage.
Wie funktionieren nun Wildniskarten? Ganz allgemein befindet sich auf jeder Wildniskarte oben links eines von insgesamt 11 Symbolen, welches auf die Kartenart hinweist. Darüber stehen ggf. noch die Siegpunkte, die es fürs Ausspielen gibt. Alle Symbole darunter zeigen ggf. die benötigten Voraussetzungen, um die Karte ins Reservat aufzunehmen.
Spielt man eine Wildniskarte aus Deck B oder Deck C, also ein Tier, so muss man zunächst prüfen, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind, um das Tier ins eigene Reservat aufzunehmen. Hat man alle Tierarten oder Produzenten in der benötigten Kombination und Anzahl bereits ausliegen, und erfüllt man ggf. die Schutzvoraussetzungen, so darf auch die gespielte Tierkarte ins Reservat aufgenommen werden. Hat man die benötigten Produzenten oder Tiere nicht ausliegen oder erfüllt die Schutzvoraussetzungen nicht, muss die Karte in die Auffangstation. Aber Achtung: hier dürfen nur maximal drei Karten liegen. Sobald zu einem späteren Zeitpunkt alle Voraussetzungen einer Wildniskarte in der Auffangstation erfüllt werden, wandert sie direkt und automatisch ins Reservat, ohne dass hier eine extra Aktion notwendig wäre. Die Auffangstation ist also eine praktische Pufferzone.
In Phase 3 können nun so oft wie gewünscht und in beliebiger Reihenfolge Forschungsaufgaben gewertet und Geld investiert werden. Jeder der vier ausliegenden Forschungsaufgaben zeigt ein Ziel und drei Möglichkeiten wie gut man es erfüllen kann. Zum Beispiel könnte eine Aufgabe lauten: habe mindestens 3, 5 oder 6 Tiere, die mehr als 100 kg wiegen. Dafür gibt es dann bei Erfüllung 1, 3 oder 4 Siegpunkte und gleichzeitig auch 1, 3 oder 4 Geld. Vielleicht möchte man die Aufgabe erst erfüllen, wenn man 6 solcher Tiere hat, also die maximale Ausbeute dafür bekommt. Oder man braucht das Geld sofort, und erfüllt die Aufgabe früher, bekommt dafür aber weniger. Hat man eine Aufgabe erfüllt, darf man diese nicht noch einmal erfüllen; man markiert dies durch Platzieren seines Checkmarkers. Allerdings darf jeder Spieler jede Aufgabe erfüllen, man blockiert sich also nicht gegenseitig.
Habitat- und Wildtierschutz funktionieren etwas anders. Hier gibt es jeweils die Schutzstufen 1 bis 4. Um von einer auf die nächste Schutzstufe zu kommen, muss man Geld entsprechend der Schutzstufe investieren, d.h. ausgehend von Schutzstufe 2 kostet das Erreichen von Schutzstufe 3 genau 3 Geld. Man kann hier keine Teilinvestitionen tätigen. Die Geldmarker platziert man in allen Fällen in die entsprechenden Aussparungen des Tableaus bzw. Spielplans. Neben der Erhöhung von Schutzstufen kann man für 4 Geld auch immer eine Renaturierungskarte kaufen, eine alternative Möglichkeit an Produzenten-Symbole zu kommen.
Das beschreibt den Spielablauf und alle Regeln mit wenigen kleineren Ausnahmen auch nahezu vollständig.
Spielmaterial
Allgemeines Spielmaterial
Spielermaterial, je Spielerfarbe:
Cover & Bilder © Cover: Schmidt Spiele / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
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In Kavango geht es ums Draften von
Außerdem nimmt sich jeder Spieler sein
In jedem Zug führen also alle Spieler gleichzeitig vier Phasen durch. Zuerst wählt jeder eine Karte aus dem aktuellen Handkartensatz aus und legt sie verdeckt vor sich. Haben das alle getan, wird die Karte aufgedeckt und gespielt. Danach dürfen in Phase 3 Forschungsaufgaben gewertet und Geld investiert werden. Zuletzt wird der übrige Handkartensatz weitergegeben. Haben alle Spieler 10 Karten gespielt – es bleiben 2 Karten übrig – endet die Runde. Dann werden alle übrigen Karten auf den Ablagestapel gelegt, die vier Forschungsaufgaben mit Forschungsaufgaben der nächsten Runde ausgetauscht und 12 neue Handkarten verteilt. In späteren Runden wird es immer mehr Karten von Deck C, und weniger Karten von Deck A geben.
Wird eine Produzenten-Karte aus Deck A gespielt, wird diese direkt unter das Tableau geschoben. Produzenten haben weder Siegpunkte noch Voraussetzungen. Von nun an hat man das entsprechende Symbol – Gras, Baum, Fisch oder einer der Wirbellosen - in seiner Auslage. Diese dienen zum Erfüllen von Voraussetzungen beim Spielen anderer Karten. Jedes Tableau kommt übrigens mit zwei verschiedenen Symbolen, die man zu Spielbeginn direkt zur Verfügung hat.
Geld, das man gesammelt hat, kann man investieren, in Klimaschutz, Habitatschutz oder Wildtierschutz. Dabei funktioniert der 




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