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The Boy in the Woods
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BEWERTUNG |
07.05.2025 von MarSBasierend auf der wahren Geschichte des Holocaust-Überlebenden Maxwell Smart präsentiert uns die Kanadierin Rebecca Snow mit The Boy in the Woods ihr Spielfilmdebüt. Lighthouse Home Entertainment veröffentlichte das Drama nun auf DVD und Blu-ray...
1943. Im polnischen Butschatsch werden die letzten jüdischen Bewohner von den Nazis deportiert. Während seine Mutter und seine Schwester abtransportiert werden, gelingt dem zwölfjährigen Max (Jett Klyne) die Flucht. Anstatt jedoch wie erhofft bei seiner Tante Erna (Tara Nicodemo) Unterschlupf zu finden, schickt diese Max zu dem Bauern Jasko (Richard Armitage), der ihn gegen Entlohnung auf seinem Hof verstecken soll. Als die Nazis jedoch immer energischer nach verbliebenen Juden suchen, schickt Jasko Max kurzerhand in die angrenzenden Wälder, wo er sich fortan auf sich allein gestellt durchschlagen muss...
Es ist durchaus interessant, wie Regisseurin und Drehbuchautorin Rebecca Snow die Memoiren des Holocaust-Überlebenden Maxwell Smart umgesetzt hat. Anstatt wie üblich die Gräuel des Krieges zu visualisieren und auf diese Weise direkt eine emotionale Bindung zu erschaffen, verzichtet The Boy in the Woods gänzlich auf explizite Gewaltdarstellungen, und verlässt sich dadurch komplett auf den jungen Hauptdarsteller Jett Klyne, der bisher vor allem in kleineren Nebenrollen zu sehen war. Nach einer kurzen einleitenden Phase sowie einer Szene, die etwas zu stark an Christoph Waltz´ Auftritt in Inglorious Basterds erinnert, fokussiert sich das Geschehen in Gänze auf den Jungdarsteller und dessen Überlebenskampf in den Wäldern, zunächst völlig auf sich allein gestellt, später mit einem unfreiwilligen Schützling. Statt eines klassischen Kriegsdramas entwickelt sich daraus letztendlich ein gefühlvolles und einfühlsames Survivaldrama, angereichert mit einer ordentlichen Portion Coming-of-Age, was von Klyne hervorragend getragen wird und trotz des beinahe in den Hintergrund rückenden Kriegsgeschehens eine großartige emotionale Ebene aufzubauen weiß. The Boy in the Woods entwickelt sich durch die gewählte Art der Erzählung und die bewusste Distanz zu den Kriegsgräueln, ohne diese jedoch zu verharmlosen oder zu ignorieren, zu einem hoffnungsvollen Film, der Mut macht, und gleichzeitig mit viel Feingefühl zeigt, dass sogar die jüngsten Menschen dazu in der Lage sind, die grauenvollsten Zeiten zu überstehen und über sich hinauszuwachsen. Den letzten emotionalen Nerv beim Zuschauer trifft The Boy in the Woods schließlich mit seiner Schlusssequenz, die nicht nur in Textzeilen und unterlegt mit Fotografien sowie Bildern vom anschließenden Schicksal Maxwell Smarts erzählt, sondern zudem eine kurze dokumentarische Szene präsentiert, die den Holocaust-Überlebenden bei einer zu Tränen rührenden Begegnung im Jahr 2019 zeigt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein ansprechendes, scharfes und detailliertes Bild mit atmosphärisch entsättigter aber natürlicher Farbgestaltung. Kontrastumfang und Schwarzwert sind gut eingestellt. Akustisch bietet die Blu-ray eine ordentliche Dynamik sowie einen angenehmen Raumklang, ohne jedoch nennenswerte Höhepunkte zu liefern. Die Sprachwiedergabe ist klar, verlustfrei und durchwegs gut verständlich. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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