Infinite - Lebe unendlich

Infinite - Lebe unendlich

Originaltitel: Infinite
Genre: Science Fiction • Action
Regie: Antoine Fuqua
Hauptdarsteller: Mark Wahlberg • Chiwetel Ejiofor
Laufzeit: DVD (102 Min) • BD (106 Min)
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 16

Infinite - Lebe unendlich   03.05.2022 von MarS

Regisseur Antoine Fuqua ist eigentlich ein Garant für reichlich Action und gute Unterhaltung, auch wenn die Qualität seiner Werke etwas schwankend ist. Nun veröffentlicht Paramount den SciFi-Actioner Infinite - Lebe unendlich, seine zweite Zusammenarbeit mit Mark Wahlberg nach dem Actionthriller Shooter aus dem Jahr 2007...

 

Inhalt

 

Seit frühester Jugend leidet Evan McCauley (Mark Wahlberg) unter lebensechten Träumen und beherrscht Dinge, die er nie gelernt hat. Schizophrenie lautet die Diagnose der Ärzte, und ohne Medikamente ist Evan kaum in der Lage, seinen Alltag zu meistern. Alles ändert sich, als er eines Tages in den Händen eines Mannes names Bathurst (Chiwetel Ejiofor) landet, der behauptet, ihn bereits seit Jahrhunderten zu kennen. Noch bevor Evan bewusstwird, in was er hineingeraten ist, wird er allerdings von Nora (Sophie Cookson) befreit, die sich ihm als "Infinite" zu erkennen gibt. Auch Evan soll einer von 500 Menschen auf der Welt sein, die seit vielen Lebenszyklen wiedergeboren werden, und sich dabei an ihre vergangenen Leben erinnern können. Nora eröffnet Evan schließlich, dass die sogenannten "Gläubigen" auf das Wissen seines letzten Lebens als Heinrich Treadway (Dylan O´Brien) angewiesen sind, um die "Nihilisten", angeführt von Bathurst, daran zu hindern, ein mystisches Artefakt in die Hände zu bekommen. Mit diesem wollen die "Nihilisten" den Fluch der Wiedergeburt brechen, indem sie alles Leben auf der Welt auslöschen...

 

So richtig vielversprechend ist die Vorgeschichte zu Infinite - Lebe unendlich ja nicht. Anstatt dem Film einen Kinostart zu gönnen, verfrachtete Paramount den SciFi-Actioner im Heimatland kurzerhand zum hauseigenen Streamingdienst, und auch der deutsche Kinostart wurde plötzlich komplett gestrichen. Stattdessen landete Infinite - Lebe unendlich irgendwann im September 2021 direkt bei Amazon Prime Video, ohne vorab groß beworben zu werden. Die Zeichen stehen also nicht gerade auf "Highlight"...

 

Und ein Highlight ist Infinite - Lebe unendlich wahrlich nicht geworden, obwohl Fuqua gerade in den Bereichen Action und Erzähltempo wieder einmal ordentlich Gas gibt. Auch die Tatsache, dass hier alle Figuren entweder austauschbar, oder völlig überzeichnet sind, macht eher Spaß, als dass man es wirklich negativ werten könnte, denn immerhin wirkt das Hochglanz-Action-Spektakel ohnehin wie die trashige Version eines völlig anderen Films. Sucht man einen Vergleich, dann könnte man Infinite - Lebe unendlich wohl am Ehesten mit Jumper vergleichen, denn beide Filme haben am Ende das gleiche Problem: Das Worldbuilding. Eigentlich hätte das Universum der Infinites reichlich Potential, und die Geschichte weckt zweifellos das Interesse beim Zuschauer. Der muss sich allerdings dann mit ein paar lapidar dahingeworfenen Erklärungsversuchen und vereinzelten Infos zufriedengeben, anstatt tatsächlich eine ausgearbeitete Welt vorzufinden, wodurch die nötigen Hintergründe und wirklich interessanten Aspekte der Handlung beinahe gänzlich verlorengehen. Zudem sorgt das dadurch entstehende erzählerische Chaos für jede Menge Logikprobleme, die vielleicht durch einen besseren Aufbau hätten vermieden werden können. Als recht sinnbefreit entpuppen sich im Verlauf zudem die Dialoge, wobei es vor allem Hauptfigur Evan - und damit Mark Wahlberg - am Schlimmsten getroffen hat. Wahlberg darf hier gleich in mehreren Szenen zunächst den ablehnenden Skeptiker geben, der am Ende des Gesprächs dann doch (und das ohne großes Zutun der beteiligten Figuren) Feuer und Flamme für die nächste Aktion ist...und sei diese noch so dämlich. Auf diese Weise kann Infinite - Lebe unendlich zwar als SciFi-Actioner durchaus brauchbar unterhalten, das Geschehen groß hinterfragen - oder überhaupt Fragen stellen - sollte man allerdings nicht...

 

Bildergalerie von Infinite - Lebe unendlich (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Eine knackige Schärfe geht Hand in Hand mit kräftigem Kontrast und satter Farbdarstellung, sowie einem ausgeprägten Detailreichtum. Das Bild ist dabei selbst in den turbulenten - und leider etwas unübersichtlich geschnittenen - Actionsequenzen durchwegs sauber und klar. Im Gegensatz zur Originaltonspur, die wahlweise in einer TrueHD 7.1 oder Dolby Atmos Abmischung vorliegt, müssen sich die übrigen Tonspuren mit einer Dolby Digital 5.1 Abmischung zufriedengeben. Immerhin ist diese aber durchaus gelungen, und überzeugt durch eine schöne Dynamik, ebenso wie durch viel Kraft sowie eine ansprechende Räumlichkeit. 



Cover & Bilder © 2022 Paramount Pictures. All Rights Reserved.


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Infinite - Lebe unendlich gaukelt dem Zuschauer ein komplexes Universum vor, hält es aber nicht für nötig, dieses auch tatsächlich auszuarbeiten. Statt Zeit mit Erklärungen zu verplempern, konzentriert sich Antoine Fuqua lieber auf reichlich Action und ein hohes Tempo, kann damit aber über die zahlreichen Mängel - nicht nur in den Bereichen Logik und Sinn - nicht hinwegtäuschen. Als Mehrteiler oder Serie hätte Infinite - Lebe unendlich wahrscheinlich besser funktioniert, so aber ist das Ganze nur ein zwar unterhaltsamer, aber eher schwacher SciFi-Actioner unter vielen.


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